06 Dezember 2007

Der Kürze gebietend wieder einige Erkenntnisse der letzten Wochen in Kurzversion:
  • Freixenet ist böse. Böse !
  • Kreuzberger Nächte sind lang. Sorry für diese dämliche Schlager-Reminiszenz. Bzw. sorry für's so lange Belagern. Je später der Abend desto länger die Gäste usw.
  • Harry Connick jr. ist schon eine absolut coole Sau. Nicht nur dermaßen gut im genial geschnittenen Anzug mit Krawatte auf halb acht auszusehen, sondern auch so unverschämt locker mit Bigband oder solo am Klavier zu musizieren
  • krankhaft teures Ticket aber sein Geld wert
  • Holly Cole im Quasimodo: Ebenso meisterlich. Mit einer Freundin dort; aus dem angeregten Gespräch vor dem Konzert ein paar Anmerkungen mitgenommen, die mich persönlich nachhaltig beschäftigt haben
  • Die Sophiensaele sind der Ort für streitbare Performances. "Disconcert for Oz": eine hitlerartiger Dirigent auf der Tribüne rezitiert nach und nach den kompletten Text von Wizard of Oz, wir alle liegen im Saal auf Matratzen, zwischen uns stehen abwechselnd Sängerinnen auf und singen Arien-Fragmente, laufen umher, deklamieren in diversen Sprachen. Bizarr ! und köstlich
  • Ob nun Staatsoper, Deutsches Theater, Maxim Gorki ...das Beinraum-Angebot erinnert mehr oder weniger an easyjet
  • Ich kann lauwarme Klatscher nicht ausstehen : "Carmen" vor ein paar Wochen, der Schnösel neben mir ließ sich auch nach fantastischen Arien nur zu dieser labbrigen Handrücken-in-Handfläche Variante nebst mitleidigem Gesicht hinreißen - wenn überhaupt) grrr
  • Mein Vater: wusste gar nicht, dass er auch für Oper zu haben ist/war. Als ich ihm obiges telefonisch berichtete, erzählte er, dass er vor vielen Jahren bei einer Geschäftsreise ebenfalls selbige Oper besuchte - da sich kein Kollege überreden ließ, halt allein
  • Die Sprache Lessings hat es mir doch ziemlich angetan
  • Nathan der Weise berührt durch seine zutiefst humanistische Botschaft
  • Hatte nicht erwartet, wie anrührend komisch Minna von Barnhelm ist (Eine nahezu allstar Besetzung ist aber auch nicht grad abträglich)
  • 2einhalbstündige Stücke und ungewohnt frühes Aufstehen gehen nicht wirklich zusammen
  • Wanderer, meide Aufführungen mit 40% Schüleranteil im Publikum. Wenn Du kannst.
  • "Zani. Zanii !" "Zaniiii" "Welche Platznummer habt Ihr ?" "Welche Platznummer habt Iiihr?" "Ich will aber auch neben Ginelle sitzen" "Du kannst ja neben Steffi sitzen" "Setz Dich doch auf die andere Seite. "Ich find die Alte toll" "Das ist ja erst neun!"
  • Trotz dessen sind nämliche Schüler ("nämliche"? ok, Sprache, s.o.) mit die heftigsten Klatscher wenn der Vorhang gefallen ist, inklusive Pfiffen ! Und damit schon wieder sympathisch. (oder einfach nur froh dass es vorbei ist)
  • Das gefakte Handyklingeln über Lautsprecher vor den Aufführungen ist ziemlich clerver - als Warnung, die Handys auszuschalten
  • Wenn's dann mal nicht gemacht wird -wie gestern im Berliner Ensemble- ist der Nokia-Walzer drei Reihen hinter mir just bei Nathans berühmter Ring-Parabel dann doch ernüchternd. (Wobei ich mir sicher bin, dass diese Pappnase kein Schüler war)
  • Laut Radio-Kritik war es offensichtlich die richtige Entscheidung, statt zu Kate Nash ins Deutsche Theater zu gehen. Dort: so-so, hier: hinreißend
  • Bin hin- und hergerissen zwischen fast schwierig wiedererkennbar aufgepimpten Inszenierungen (Maxim-Gorki-Theater) und doch eher bodenständigen (Deutsches Theater, Berliner Ensemble) und letztlich:
  • Der Hauptbahnhof als Arbeitsort, der Weg dorthin sind ziemlich cool. Überhaupt suche ich noch den Haken an dieser Versetzung und finde ihn nicht. Ok, Heiligabend-Morgen ranzumüssen ist schon ...