13 März 2008

Konstanten

Du biegst Dich in 1987 vor Lachen im Kinosessel, es ist kaum auszuhalten. Unglaublich, was für abstruse und doch liebenswerte Charaktere da über die Leinwand fegen. Von der spektakulären visuellen Umsetzung ganz zu schweigen. 21 Jahre (und ca. 7 1/2 mittlerweile Genreklassiker) später siehst Du einen staubtrockenen Nervenkitzler, in dem es um einen Geldkoffer, einen unaufhaltsamen Killer und einen alternden Sherriff geht- und um die scheinbare Zwecklosigkeit menschlichen Handelns.

Du legst '84 eine Platte auf, die für lange, lange Zeit bestimmen wird, was in Sachen Songwriting, Arrangement und Klangkultur, lupenreinem Sound für Dich Sache ist. 24 Jahre später ist der selbe Mann immer noch, wieder auf Tournee und liefert einen mächtigen Konzert ab in lediglich Triobesetzung.

Du schaust '87 einen Film der Dich gleichermaßen verstört und fasziniert. Ein Wissenschaftler macht nach einem fehlgelaufenen Experiment die Transformation zu einem Insekt durch und nötigt seine Geliebte ihn am Schluss zu erlösen. Der Regisseur wird in den nächsten 20 Jahren einige Male anecken, wiederum verstören - und im neuen Jahrtausend nach einem fantastischen Film-Essay über unsere Wahrnehmung und unseren Gebrauch von Gewalt (nur noch getoppt von Hanekes "Funny Games") eine beunruhigende, desillusionierende Ballade inmitten des russisch organisierten Verbrechens in London abliefern.


Dies, weil ich zufällig innerhalb von drei Tagen den Genuss hatte, David Cronenbergs "Eastern Promises", Joe Jacksons Konzert der "Rain" Tournee und "No Country for Old Men" von Joel & Ethan Coen zu sehen. Wie ...befriedigend, wenn sich echte Künstler immer wieder behaupten und durchsetzen inmitten des allgegenwärtigen Kultur-Kladderadatschs.


(Oh, falls jemand dem nachgehen möchte: die Filme "Arizona jr." (Raising Arizona), "Die Fliege" (The Fly), "A history of violence"; das Album "Body and Soul")