Momente
Eine Sammlung von Momenten der letzten Tage
Kann mich nicht entscheiden: sind solche Fassaden schön oder häßlich?
Muss dann immer an die Seeed-Songzeile "Mama Berlin...Backsteine und Benzin" denken. Irgendwie schön anzusehen bei sovielen Straßen, die zuviel make-up tragen.
Nachdem ich bei der anhaltenden Wärme seit Tagen nur das notwendigste gegessen habe, beschließe ich, mich zu was leckerem gesunden beim "W-Imbiss" an der Kastanienallee zu verhaften. Das "Gemüse-Gericht des Tages" wird mir etwas diffus erklärt, schmeckt dann aber umso besser.
Auch hier werden die Spatzen immer dreister, hüpfen bis auf den Tisch.
Sonnenbaden am Falkplatz ist an sich ne feine Sache, doch gegen nachmittag wird man langsam aber sicher von Grillpartys umzingelt. Da manche immer noch meinen, Lampenöl sei ein probater Anzünder, andere scheinbar statt zu Grillen Rauchsignale abgeben wollen, nicht jedermanns Sache. Meine auch nicht.
Der Mauerpark bietet vieles, was den Tag schön ausklingen lässt.
Ein weites Feld für die untergehende Sonne. Einen Hang am Rande des Stadions. Gelegenheitsmusiker. Insgesamt gesehen Ruhe, wenn auch nicht immer im akustischen Sinne. Dafür werden spätestens bei Dämmerung dilettantische Trommler und Gitarristen zu munter. Weht schonmal befremdliche Musik aus mitgebrachten Radiorecorden. Und manchmal werden halt alkoholisierte möchtegern-Punks zu laut.
Kommt halt immer drauf an wo man sich bettet. Platz genug zum weiter ziehen gibt's ja.
Auf der Rückfahrt erinnert, dass mir für nen Eiskaffee noch Eis fehlt. Spätkauf in der Schivelbeiner Str., etwas ominös wirkender Laden, einfach mal rein. Der asiatische Besitzer wird gerade von einem Flaschenbier trinkenden Nachbarn in ein Gespräch verwickelt.
Will schon fast erfolglos gehen, als mir in der kleinen Eis-am-Stiel-Truhe unter den oben Körben noch Eispackungen gezeigt werden.
Der Flaschbiertrinker grinst: "Etwas weiter unten is' Menschenleber".
Berliner Humor.
Beim Warten auf Johannes und Sohn am Spreeufer beim Hauptstadt- Bahnhof (man beachte die Wortwahl), gleich dort geblieben,
an der mittlerweile fertig ausgebauten Uferpromenade. Ich war noch niemals in Paris, doch mit den abendlichen Seine Ufern, die ich aus Filmen kenne, kann dies bei weitem mithalten. Flüsse stiften irgendwie Ruhe.
Vieles später nehme ich den Rückweg über die Bernauer Str. Nächtliche Ruhe. Kühlender Nachtwind, den ich mit endlich abklingender Erkältung wieder genießen kann. Im Seiten-Aus an einer Baustelle raschelt es. Irgendein Wesen klabustert in irgendwelchen Tüten. Gut, auf dem Fahrrad zu sein.
Ich schaue mir gerade einen Tram-Haltestellen-Plan an, als mir etwas heftigst gegen die Schläfe peitscht. Ein Insekt ? Mit so einer Wucht ? Schnell fällt mir ein, was das überhaupt nur gewesen sein kann, und da es so selten geworden ist, suche ich flugs den Boden ab. Da, in der Gosse sitzt er und kuriert seine Gehinrerschütterung aus.
Der gemeine Maikäfer, Melolontha melolontha
Immer wieder ein erstaunlicher Anblick mit seinen fast 4cm Größe
Unsere Väter und Großväter mussten sich noch mit ihnen herumplagen, sie stundenlang auf den Feldern einlesen, da sie die Ernten bedrohten. Mittlerweile sind sie sehr rar, fast zur Legende geworden.
Hoffentlich doch nicht klein zu kriegen. Wie ich lese, wachsen die Populationen wieder.
Auch das lange nicht mehr gehört:
Zwei Ecken vor Zuhause singt in der Gleimstraße doch tatsächlich eine Grille.
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