27 Dezember 2008

Vom Nachbarn geadelt

Mein Nachbar Herr K. ist so, wie sich alle die nicht in Berlin wohnen einen Berliner vorstellen. Etwas brummig scheinend, um keine Meinungsäußerung verlegen, merklich berlinernd und herzensgut wenn man ihn kennen lernt. Wir hatten unsere Konflikte - wobei ich hier das Wort "scheinbar" voranstellen müsste:
Ich röste Kaffee selbst und koche auch mal spät, er ist sehr geruchsempfindlich (Außerdem ist die Zwischenwand unserer Wohnungen nur unzureichend abgedichtet, offenkundlich).
Ich höre mal laut Musik, er schläft als Berufskraftfahrer auch zu Tageszeiten. Alles Sachen, die sich klären lassen.
Mithin haben wir langsam eine fast freundschaftliche Beziehung aufgebaut. Pakete annehmen füreinander, sich Tips geben usw.
Als er mir neulich im Hausflur steckte, dass wir schon wieder eine neue Hausverwaltung hätten (ein Wasserfleck an meiner Decke harrt seit einem Jahr auf Beseitigung) erwiderte ich, dass das ganze für mich ein endliches Problem sei, ich ziehe Ende März aus und mit meiner Freundin zusammen.
"Schade, nu hab ick mer jrade an sie jewöhnt." Näher kommt man sich in Berlin mit Nachbarn selten.