24 November 2006

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Irgendwann im Verlauf der 2 1/2 Stunden hab ich mich gefragt, ob man sich (so ähnlich) bei Billy Joel Konzerten ca. Mitte der 70er gefühlt haben mag.
Jamie Cullum live im Tempodrom am 23.11.06







Nur eine Assoziation, denn die Ähnlichkeiten enden bei unbändiger Spielfreude und lustvoller Beherrschung des Pianos. Jamie Cullum ist mehr Jazz als Joel es je sein wollte. Ist schon ok so.

Es war wohl einfach der Gedanke: wie schön, Jamie Cullum schon am Noch-Anfang seiner Karriere erleben zu dürfen.

Was einen einfach mitreisst -abgesehen von fantastischen Songs, einer großen Stilpalette und einer rundum versiert aufspielenden Band- ist die Freude, die Jamie Cullum an seiner Musik rüber bringt. Und dass soviel junge Menschen an Musik Freude haben, die tief im Jazz verwurzelt ist.

Cullum will seine Musik mit uns teilen. Weniger als Sendungsbewusstsein oder Message. Einfach, mit Freunden oder Fremden das was einem selbst wichtig, heilig ist zu genießen.

Und was waren da für große Momente. Beispielhaft hier nur der außergewöhnlichste:
Solo am Piano, mit einem Sampler loops sampelnd, das Chassis des Flügels und eine kleine Trommel mit dem Stick bearbeitendend, Kadenzen und Drumpatternz schichtend...
...wird daraus allmählich eine gänsehaut soulvolle Version von "Teardrop", im Original von Massive Attack.

Und man kann wieder einmal nur wissend lächeln. Grinsen.