14 Januar 2007

Nilsson

Wie lange darf man brauchen, um etwas offensichtliches zu entdecken. Naja, vielleicht nicht so offensichtlich. Es sei denn, man liest gewissenhaft jedes CD Booklet. So schaute ich -ausgelöst durch eine Bemerkung meines Improlehrers- zum wiederholten Mal einen meiner absoluten Lieblingsfilme, "Magnolia". Um bestätigt zu finden, dass P.T. Anderson ein Regie Genie ist. (Wann kömmt endlich was neues von P.T.Anderson?).

Im Abspann (ja, ich lese Abspänne, nicht zwanghaft, doch immer wieder mal) las ich dann dass der Opener Song "One" nur von Aimee Mann gesungen wurde, geschrieben jedoch von Harry Nilsson wurde. DingDong.
Auch im Informationszeitalter brauch ich für so etwas knappe sechs Jahre.

Nilsson. Nicht der Affe von Pipi Langstrumpf. Da klingelte was: Die Biografie von Beatles-Intimus Klaus Voormann. Harry Nilsson - auch ein Freund von ihm, von John Lennon und diversen weiteren legendären Musikern sowieso. Leider schon verstorben.

Ein Ausnahme-Songschreiber und Musiker. In vielerlei Hinsicht Blaupause für so manchen heutigen Singer/Songwriter. Ohne Joan Armatrading, Joni Mitchell, Carole King und Konsorten keine Aimee Mann, Fiona Apple, Tori Amos und wie sie alle heißen. Ohne Nick Drake, Tim Hardin, Harry Nilsson keinen Ryan Adams, Ray Lamontagne, Ron Sexsmith, Adam Green et.al.

Das soll hier keine Wertung sein, ich schätze sie alle auf ihre Art. Nur ein Hut-ziehen vor diesen großen ersten ihrer Zunft. Jenen, die mutig mit ihren Schritten die Wege erst ebneten für alle die da kommen sollten.

Wobei von immer noch unebnen Wegen gerade Aimee Mann so manches Lied geschrieben hat.