28 April 2009

Gekniffen

Ich habe bei der Entscheidung, ob ich mir endlich einen insgeheimen Traum erfüllen sollte, gekniffen. Und das nicht so sehr weil ich mich nicht allein unter ein ergrautes Publikum mischen wollte und auch nicht wegen der vermeintlichen Scham etwas für seine Musik übrig zu haben.

Mit das erste was ich als Kind auf dem alten Dual Kofferplattenspieler meines Vaters auflegte waren die Non-Stop-Dancing Alben von James Last. Seitdem verband mich eine musikalische Verbundenheit mit ihm, der häufig als Weichspüler oder Schöntöner abgetan wird. Ich finde es ist an der Zeit dazu zu stehen: Ich steh auf James Last. (Wie auch auf Harry Connick jr, Black Crows, Jimi Hendrix, Esbjörn Svensson Trio und Stevie Wonder...).

Letztlich machte mir ein eingeklemmter Nerv einen Strich durch die Rechnung. Auch wenn es außer Schunkeln (oh Gott) wohl kaum körperlich Ertüchtigung in der o2 World gegeben hätte. Da ich mich Samstag eher rumpelstilzchenartig bewegte ließ ich auf dringende Empfehlung meiner Liebsten sowohl das Konzert als auch die Lange Nacht der Theater und Opern sausen.

Und hoffe jetzt, dass "Hansi" auch noch in 1-2 Jahren fit genug ist für eine Tournee. Mit dann 82 Jahren.

Auch wenn es schmissigere Sachen von ihm gibt: "Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung" (Musik für die Verfilmung eines Unterhaltungsromans der 70er) bringt für mich in zweieinhalb Minuten meine Kindheit zurück. Mit meinen Eltern am Frühstückstisch, gleich geht es in den Garten, alles ist da, alles ist fein, alles ist gut. Um mit W. Niedecken zu sprechen: Von mir aus Kitsch.