25 Mai 2006

Alternativen

Vor ein paar Tagen schrieb ich darüber, wie schwer es uns das Radio mit seiner Musik Auswahl manchmal macht, gut in den Tag zu kommen ohne 3 Minuten nach dem Augen öffnen terrorisiert zu werden.
(Ok, es gibt immer noch die Möglichkeit das Radio, die Musik ganz aus zu lassen...)
Hier ein Vorschlag von vielen möglichen für eine Guten-Morgen-Kompilation - für einen positiven und froh gemuten Start in den Tag:

Joe Jackson - Shanghai Sky
Eurythmics - Brand New Day
Beach Boys - Feel Flows
Rufus Wainwright - Peach trees
Stevie Wonder - Happier than the morning sun
Neil Young - Painter
The Christians - Still small voice
World Party - Sunshine
Electric Light Orchestra - Mr. Blue Sky
Curtis Mayfield - We gotta have peace
Isley Brothers - Love the one you're with
World party - All I gave
George Harrison - My sweet Lord

24 Mai 2006

Selber schuld

Die taz hat eine Kolumne mit O-Tönen, Dialogen oder Monologen von Mitmenschen, die nicht belauscht wurden, sondern einfach so hörbar ihr Verbalien von sich gaben, dass man nicht umhin kommt zuzuhören.

Der taz-Titel "Unsere Unterschicht" unter dem das ganze läuft bezieht sich auf Diskussionen in anderen, eher konservativen Medien. Diese wollen Strömungen und Entwicklungen erkannt haben. Die taz -des Chauvinismus weithin unverdächtig - bringt ironisierende Fundstücke...die ein ganz eigenes, eigenwilliges Bild zeichnen.

Mein akustisches Fundstück von gestern werde ich gleich an die Redaktion mailen, es ist einfach unwiderstehlich:

Neukölln, Treppe U-Bahnstation. Zwei junge Maler-Gesellen gehen in eindeutiger Arbeitsmontur nach Feierabend eilig die Treppe hinauf. Ein junger Punk hält ihnen im Vorbeigehen mit Bitte um Spende einen Becher hin.
Maler: "Nee, kann nich, ich muss arbeiten."
Punk: "Ich auch, tu ich jrade ! Verdiene mehr als Du, Vogel !"
Maler: "Selber schuld."
(Maler ab.)

23 Mai 2006

Das erste Lied des Tages

Ein Song auf der neuen CD von Bela B. , Schlagzeuger der "Ärzte" heißt "Das erste Lied des Tages", im Duett mit Lee Hazlewood (!)

Hörte sich erstmal etwas bemüht an, der Text; doch schlaftrunken zum Radio...schrebbeliger (Brit)Rock um kurz nach 8 - wie ein vergessener, rappelnder Wecker. Ok, was ist im Player? Electric Light Orchestra, Shangri-La, schon besser für's Zähneputzen mit halb offenen Augen.

Nächster Versuch 5 min später: im Radio irgendein fettes Rockbrett. Och nö, der Tag hat nachher noch genug Gelegenheit an mir zu zerren.

Erst nach einem weiteren Song von CD versuche ich es nochmal: ok, Nachrichten, ein Kommentar, dann Golden Brown von den Stranglers...geht doch.
So gut ich die Musikauswahl beim Radio "nur für Erwachsene" (Werbeaussage) auch finde: Wissen die dort, welche ...Verantwortung sie mit der Musik am frühen Morgen haben ?

19 Mai 2006


Das konnte ja wohl nicht so schwer sein. Jetzt also doch mit Foto ;-)

17 Mai 2006

was läuft II

Elvis Costello - Blood and chocolate
Donna Summer - State of independence
Neil Young - Living with war
Blumfeld - Verbotene Früchte

Blood and chocolate klingt digital dann doch einiges kräftiger abgemischt als die 10 Jahre alte Vinylpressung, tsts... mit was haben wir uns da damals wieder abgegeben ? Zugegeben, der neue Mix ist fast schon zu fett, doch das rotzige I hope your happy now endlich mal mit echtem Tiefbass zu hören....
Donna Summer, jaja. Auch bei mir nicht im Dauerangebot. Doch dieser Song aus der Feder von Jon Anderson (Jon and Vangelis/Yes) ist ein kleines Juwel. Lupenreine, raffinierte Quincy Jones Produktion aus dem Jahr 1982. Astrein arrangiert und von der damaligen L.A. Studiomafia eingespielt... bis hin zu einem absoluten allstar Chor im letzten drittel. Ach was, selber hören. "Shablamadi, Shablamada". Veeery catchy.
Neil Young - die CD liegt dank DHL noch bei meinem Nachbarn, doch das ganze gibts ja seit Tagen wenn nicht Wochen als Stream von Young's Website. Trocken wie ein Furz, knalliger Protestrock...wenn dieser Begriff nicht so abgegriffen wäre. Mal eben aus Frust und Wut eine der besten CD seiner an Höhepunkten nicht armen Laufbahn eingespielt. Inklusive America the beautiful.
Blumfeld kriegen dermaßen oft was auf den Deckel, dass man sie fast schon in den Arm nehmen will... andererseits machen es die Texte J.Distelmeyers es auch nicht einfach. Schnell vermutet man Kalkül oder hält seine Lyrik für peinlich.
Doch der Mann ist einfach so. Singt Loblieder auf die Fauna, auf den Apfelmann... Meine Vermutung: einer der wenigen, der sich wirklich einen Dreck schert, was man über ihn oder sein Werk denken wird. Und das macht diese CD schon wieder überaus cool... Abgesehen davon (bei aller, nun ja, musikalischen Stagnation) einfach gute deutsche Popmusik. Wem das suspekt ist, sollte mal selbst schauen, ob er/sie nicht bloß Angst hat uncool zu sein...

14 Mai 2006

zurück aus London

Gelassenheit
ein gelassener Sonntag
fast schon Faulheit, süßes Nichtstun
nach all der Geschäftigkeit allerdings auch verdient
Flug nach London, auf-regende Probenarbeit mit Freunden
ein charmanter Liederabend mit mir als Conferencier
Lob und freundliche Gesichter hinterher
einfach sehr inspirierend
Zufriedenheit

11 Mai 2006

Ein Geschenk

Was für ein leichtes, beflügelndes Gefühl...
eine Nummer, ein Zettel wechselt die Hand.

Mein Geschenk: eine Wartenummer, die mindestens 30min Wartezeit erspart beim Bürgeramt. Genau wie auch ich vorhin eine unbenutzte im Automaten fand und nun vergleichsweise zeitig meine Ummeldung hinter mir habe.

Der "Beschenkte" ahnt noch nicht so recht von seinem Glück, er hat den Zählerstand noch nicht gesehen; doch das ist interessanterweise unwichtig für das Hochgefühl.

Hinaus in den sonnigen Tag. Lächeln.

ps. ein kleiner vergesser Film:
Das Glücksprinzip (Pay it forward) mit Kevin Spacey, Helen Hunt und Haley Joel Osment

10 Mai 2006

Langsamer

Ich stelle fest, das ich es langsamer angehen lasse... immer wieder fragen Freunde, wie weit ich denn schon sei. Dann wundere ich mich, wie gut ich mit halbleeren Regalen leben kann.

Da die Kartons im Nebenzimmer stehen, stören sie die meiste Zeit nicht. Natürlich wird es langsam Zeit, die Wohnung mal so wirken zu lassen wie sie könnte.

Doch alles ist noch so ..neu. Als wollte ich keine auch nur kleine Änderung verpassen. Mal schauen, wie man es machen, sich einrichten kann.

Versonnenheit. Entspannung, nein fast schon Abfallen von Anspannung nach langem Day-Job. So muss er nunmal genannt werden, denn auch die wirken an Moderation, Vorbereiten von Proben und selbst Impro-Unterricht ist im ...besseren Sinne Arbeit. Profession. Berufung. Wirklich ? Ab und zu wär es schon "schön" sich nicht wieder etwas aus den Fingern zu saugen. Der größte Reiz am Impro, am aus-der-Luft-Greifen, am momentan-sein kann auch mehr als eine Herausforderung sein.
Vielleicht lockt mich deshalb die Moderation am Freitag so sehr. Ein festes Konzept. Rahmen geben. Klare, verabredete Struktur.

Was ich eigentlich schreiben wollte:
Ein Song, der gut passt, zu diesem ankommen wollen, in-sich-hineinhören, Pausen würdigen:
Old Nobody von Blumfeld. Hatte die Gitarren Melodie und das sachte Schlagzeug schon am ersten Tag hier im Kopf.

Streicheln

Es gibt noch einiges zu tun
Text zu schreiben für die Moderation am Freitag
Doch es ist schwer sich zu konzentrieren
Wenn Drosseln in der Dämmerung singen
und der laue Wind einen durch die Balkontür streichelt

"Gemini" von Alan Parsons Project würde dazu gut passen,
wie so häufig einfach durch die Harmonien mit
dieser Stimmung verbunden
...wo ist das Plattenspieler Kabel eigentlich hin ?

04 Mai 2006

Lindenblüten

Eigentlich...
sollte der Einkauf ausgepackt werden, eigentlich gibt es noch einiges zu Tun vor dem Weg zum Job. Laue Brise, das Versprechen auf einen weiteren Sonnentag. Manchmal ist es unwiderstehlich, einfach in den aufblühenden Lindenbaum vor meinem Fenster zu schauen, die Augen auf unendlich.

Im Radio singen Klee verträumt:

"Und wenn ich dich zwei Fragen fragen würde wär das:
woran glaubst Du und wofür lebst Du
und wenn Du mich zwei Fragen fragen würdest wär das:
woran denkst Du und wohin gehst Du ?"

Manchmal ..ist alles ganz leicht

01 Mai 2006

Unabhängigkeitserklärung

Die Möbel stehen, alle Lampen hängen, Schränke sind aufgebaut, Regale an der Wand. Seit einigen Tagen schweigen die Werkzeuge. Die ersten Tage wirklich für sich in der neuen Wohnung. Irgendwie doch ein selt-sames Gefühl.

War doch drüben auch für mich, die letzten Wochen...
Auf den anstrengenden Umzug folgten launige Handwerker-Tage mit dem besten Freund und handwerklichen spiritus rector. Balkongespräche und unzählige Späße.
Sicherlich die beste Art und Weise, sich einzugewöhnen, die Wohnung anzuwärmen. Housewarming. Gibt es leider nicht im Deutschen, diesen Ausdruck.

Der zweite "Hausgast" ist der erste wirkliche. Leben in der Bude. Gibt es leider nicht im englischen, diesen Ausdruck. Wärme, nicht erklärbare Vertrautheit. Irgendwie passend zu dieser neuen und doch stimmigen Umgebung. Und nun kehrt nicht nur selbstgewählte Ruhe ein.
Auch Gedanken kommen, vorsichtiges in-sich-hinein-hören. No worries.
Die erste wirklich eigene Wohnung im eigentlichen Sinne des Wortes.

Dass ich über die freien Tage für mich geblieben bin...wundert mich nicht mehr. Oder doch ?