25 Oktober 2006

48 Std Osnabrück

Erkenntnisse aus meinem letzlichen Besuch in der Alten Heimat Osnabrück
(völlig ungeordnet - "und das ist auch gut so")

  • Die Bahn wird pünktlicher (?)
  • Wer nicht regelmäßig trinkt, sollte sich vorsehen
  • Immer wieder schön und gut tuend, alte Freunde wieder zu sehen
  • Mein Vater ist ne ganz eigene Marke. (Ok, keine neue Erkenntnis)
  • Mein Patenonkel sieht mit 70 unverschämt jung aus.
  • Videoschnitt Software erklären lenkt nur unzureichend von Magen-und Kreislaufverstimmung ab
  • Ich möchte so viel wie möglich tun, so lange wie möglich agil und fit zu bleiben
  • Meine Eltern finden sich nur schwer, doch letztlich trotzdem mit ihrer neuen Lebenssituation ab.
  • Seltsam nicht zu wissen, wo man gerade aufwacht
  • Im Bahnticket ist nur ein lächerlich kleiner Bereich Busverkehr enthalten, haha.
  • Hat aber auch erst jetzt beim 4. Besuch ein Busfahrer drauf hingewiesen.
  • Alexandra kann ihre Klappe nicht halten ;-)
  • Ist aber vielleicht grad deswegen so sympathisch
  • Johnny Cash trat 71 in einer obskuren dänischen TV Show auf. Die DVD muss ich haben !
  • Hausbrand von Rampendahl ist lecker.
  • Gut wieder die Heimfahrt anzutreten. (Mit daheim ist hier Berlin gemeint).
  • Und doch brauch ich hier wieder eine kurze Zeit um mich einzuschwingen.

19 Oktober 2006

mein erstes Mal

...Tofu goes Hähnchenschnitzel zu essen

Vor rund 4 Monate entschloss ich mich relativ spontan, mich fortan vegetarisch zu ernähren. Der Anlass diesen fälligen Schritt/Schnitt zu wagen war banal und fast kindisch: im Einkaufszentrum gab es einen Streichelzoo und ein Ferkel war Anlass der Freude für Kleinkinder und beobachtende Erwachsene.

Ich andessen musste mich schlagartig fragen: wie rechtfertige ich diesem Lebewesen gegenüber, dass seinesgleichen oder anderes Getier für vermeintliche Gaumenfreuden getötet werde....? Das war's. Ich gebe zu, so viel hat es nicht gebraucht, denn mein Speiseplan hat nicht _so_ viel Fleisch enthalten (Obwohl, da kommt -kam- einiges zusammen, anhand scheinbar fehlender Alternativen.

Nimmt man sich vor, auf Fleisch zu verzichten, erkennt man, dass es gerade die schnellen bequemen Genüsse sind, in denen vor allem tierisches zum Einsatz kommt: Heißwürste, Hamburger, Döner, Buletten, Currywürste ... convenience food.

Also: keinen Putenaufschnitt mehr, Gemüsepfannen nur noch ohne Hähnchen oder Pute - mein letztes im Affekt bestelltes Steak lag fast ein Jahr zurück (und ist - ich geb es zu, in seiner einzigartigen Struktur und Geschmack eine der wenigen Sachen, die ich irgendwie entfernt, ganz entfernt, vermisse. Soviel Atavismus darf sein.

Außerdem gestehe ich, mir die Regeln zurech zu biegen: ich erlaube mir hier und da Fisch. Ab und zu, gelegentlich und nicht als zwanghafter Ersatz.

Eine letzte Erkenntnis an dieser Stelle: ich muss mich zurück halten -wenn es zur Sprache kommt- missionieren zu wollen. Müßig und bei den meisten Mitmenschen zwecklos. Und um mich überlegen zu wollen : dafür habe ich zu viele Jahre fleiss(ch)ig mitgespeist.

Gestern nun mein erstes Tofu-Hähnchenschnitzel aus dem Biomarkt. Geschnetzelt in gedünstetes Gemüse. Und siehe da: Erstaunlich ähnlich wenn auch kein voller Ersatz.

Doch es wäre ja keine Herausforderung, wenn einem nicht ab und zu auch etwas fehlen würde.

Ich bin gespannt.

14 Oktober 2006

Kein Muzak

warum liebe ich Berlin...auch ?
Weil in den Shops und Läden (was ich in F'hain, Prenzlberg und Mitte beurteilen kann) statt Dudelfunk oder Kuschelrock tendenziell eher geschmackvolle Musik läuft...bis hin zu obskuren Künstlern.

Beth Gibbons&Rustin Man - Mysteries ; Tom the model
diese beiden Tracks wehen so mystisch, sirenenhaft verführerisch aus den Lautsprechern des Naturkosmetik-Ladens, dass ich beim Zahlen unbedingt fragen muss, wer das ist; und wie vermutet: ich hab die CD selbst.
Vollkommen unklar, wie relativ beiläufig ich vor einem knappen Jahr sie in mein Regal einsortierte. Manchmal eröffnet sich der Zauber erst nach einer Zeit und zu Momenten, die einen total überraschen...

01 Oktober 2006

Sweet Machine und Yonderboi

Berliner Timing. 21 Uhr laut Zeitung. 22 Uhr laut Website. 23 Uhr laut Kaffee Burger. Kurz vor zwölf angekommen, wohlahnend.

Den Eingang (durch die Burger Bar, ahso) dann doch gefunden.
"Nee, fängt in 5 min an.." sagt der Türsteher. Fein.

Feinstes Pilsner zu sehr zivilem Preis. Und der Laden...immer noch nicht voll, so gerade halb.

Sweet Machine beginnen dann kurz vor halb eins ihren bekannt kurzen Set. Und es rockt wieder. Gut dass ich meine Ohrstöpsel eingesteckt habe, hehe. Hm. Irgendwie fehlt doch was, wenn nicht alles durch kommt. Als ich sie nach einiger Zeit mal rausnehme ist es dann auch schon vorbei. Eine Zugabe noch, dann verschwinden sie. Nicht so guerillamäßig wie bei der féte de la musique, doch kurz und heftig allemal.

Anderntags spontan ins "Maschinenhaus" zu Yonderboi. Sehr junger ungarischer Soundtüftler. Habe seine Debüt CD mal zu Osnabrücker Zeiten in meiner Lokalradiosendung vorgestellt, daher klingelte es noch.

Auch hier wieder gemäßigte Verspätung, doch kurz vor halb zehn entern 4 junge Leute die Bühne. Gleich der Opener kommt -dank live-Schlagzeuger- einiges lebendiger als auf der CD. Der fabelhafte Sound tut ein übriges. Anerkennung.
Überhaupt vergisst man die meiste Zeit, dass wohl die Hälfte der Musik von Samplern und Laptops kommt. Gitarrist und zwei Sänger hauchen Seele ein.

Lászlò Fogarasi, so heißt Yonderboi eigentlich, ist auf bescheidene und kompetente Art sympathisch, wie er auf seinem Podest Bühnenmitte an seinen Knöppen wuselt und ab und zu mit Tambourin versucht zum Mitgrooven zu animieren.

Und immer wieder der sich an den Elektronik Tracks reibende tierisch Schlagzeug Groove. Ziemlich geil. Und das Publikum honoriert es auch lautstark - fast schon ein Popstar.