27 Februar 2007

Interessant

Interessant...
  • einen fortgesetzten Abend inmitten von charismatischen und inspirierenden Menschen zu verbringen
  • auf der S-Bahn-Fahrt früh morgens und leicht verkatert (detailliert) über das Paarungsverhalten von Elefanten zu lesen [uhh..wirklich] (ja, immer noch "Why we love")
  • stupide (sorry) Unterhaltungen 2 Sitze weiter anhören zu müssen (in Punkto des Dokumentarfilms We feed the world und wie man ihn verstanden hat: "..die Industrie hat ja das Geld und setzt sich durch". Wow, interessante Umdeutung ! Au contraire, frére: Du hast das Geld, Du Depp und Du entscheidest wo Du es ausgiebst. Scheinbar noch nicht davon gehört, dass manche Landstriche mit der Produktion von "biologisch" erzeugtem Obst und Gemüse gar nicht nachkommen und das dabei (zugegeben) zeitweilig die Standards dafür sinken oder vernachlässigt werden.
  • dank entwendetem Fahrrad mal wieder seine Umwelt zu Fuß zu erkunden
  • dabei rauszufinden, dass die neuen Stiefel ziemlich gut aussehen, sich jedoch nicht für Märsche eignen
  • wegen Einschlafens mit Kontaktlinsen und folgender Tragepause tagsüber rauszufinden, wie verflixt mittelmäßig man mittlerweile ohne sieht [ohwow]

22 Februar 2007

"Warum wir lieben..und wie wir besser lieben können" [?]

Möchte einen Artikel in der aktuellen "Neon" empfehlen, besonders darin das Interview mit Helen E. Fisher. Passt gut zum Blogpost einer Freundin vor ein paar Tagen. Warum verlieben wir uns eigentlich wann in wen zu welcher Zeit. Binsenweise Fragen, so scheint es. Doch dahinter steckt Natur, Veranlagung, vielleicht sogar System ?

Nicht das es unbedingt hülfe, doch interessant allemal.

Das Buch "Warum wir lieben..." von Helen Fisher erscheint übrigens demnächst auf deutsch; [klingeling]: hatte es doch auf Englisch vor meinen diversen Umzügen gekauft und erst jetzt wieder gefunden.
Guten Tach.

20 Februar 2007

wenn das Licht wieder an geht

Nachdem nun das Bärenraten vorbei ist, der rote Teppich wieder aufgerollt ist hier noch ein paar abschließende Gedanken. Oh, zu "300" nur noch so viel (der Film bekommt glaub ich auch so genug Publicity): Ein schönes Zitat von Harald Martenstein aus dem Tagesspiegel:
"300" wirkt wie der Herr der Ringe in einer Version des US-Außenministeriums, bei der die freie Welt nicht von Orks, sondern von Persern bedroht wird."

OK, Herr der Ringe gekreutzt mit Gladiator vielleicht. Doch das sagt es so ziemlich. Nicht, dass es nicht grandiose Kino-Unterhaltung ist - doch an vielen Stellen erwischt man sich dabei "moment mal" zu denken, zu vermuten dass man gerade grandios manipuliert wird, Interventionen, "freedom operations" zu akzeptieren, besser noch: zu fordern.

Dass dem nicht so sein mag: geschenkt. So ist die Welt derzeit: solche Assoziationen werden kommen, wenn man dieser Tage einen Film wie "300" plant, dreht und heraus bringt. So (halbwegs) historisch akkurat er auch sein mag. Genug.

  • Meine "Ausbeute": 4 Filme. Eine Freundin erzählte von 16. Herausforderung für's nächste Jahr
  • Das letzte Mal, dass ich um halb elf morgens im Kino war, muss so ungefähr im Alter von 12 gewesen sein. Gelohnt hat es sich diesmal hat es sich mehr.
  • Italienisch mit englischen Untertiteln ist nichts für mich, jedenfalls nicht direkt vom Job kommend.
  • Besonders traurig weil verpasst: Interview; Chatterley; Yella; Ich bin ein Cyborg, aber das macht nichts"; Scott Walker - 30 century man
  • Low key, low tech Filmmusik, wunderbar: dezente E-Gitarren Version der Akkordprogression des Ave Maria von Bach in "Away from her".
  • Die Größe ist doch nicht alles: Leinwände wie die im Cinemaxx 7 oder Cubix 9 sind unterhalb von 10 Sitzreihen Abstand absurd (zu) groß. Gut gemeint...
  • Beziehungen schaden nur, wenn man sie nicht hat. Nett einen sympathischen Kameramann über einen gemeinsamen Freund kennen zu lernen. Fast so nett wie dadurch in ein Aftershow Sekt Schlürfen zu rutschen.
  • Beim nächsten mal wenn Filme wie "300" im Berlinale Palast gezeigt werden, habe ich Ohrstöpsel dabei. Innovative Action-Unterhaltung rechtfertigt keinen Gehörschaden.

18 Februar 2007

Summer wine

Die, die es besser wissen dürfen, mäkeln derzeit allerorten über die Omnipräsenz und Mittelmäßigkeit der neu-"Version" von "Summer wine" mit Ville Vallo und ...wie heißt sie?
(Im Original natürlich vom immer noch grandios unterschätzten Lee Hazlewood und Nancy Sinatra)

Kein Einspruch von meiner Seite. Diese Neu-Aufnahme fügt dem Original nichts aber auch gar nichts neues oder gar aufregendes hinzu. So wichtig wie ein zweiter Blinddarm oder ein 11. Zeh.

Den besten Kommentar zu solchen Remakes brachte vor einiger Zeit ein in England lebender und Film(technik)schaffender Freund von mir. Auf die damalige Frage seiner Freundin, warum man "das" denn neu vertonen/verfilmen müsse antwortete er trocken:
"Weil der Produzent dieses Films mit dem damaligen kein Geld verdient hat".

15 Februar 2007

helpless

Eigentlich wollte ich zunächst ein paar Zeilen zum ...tja, furiosen Film "300" schreiben, der gestern Premiere hatte.
Doch im Vergleich zu diesem bewegenden Drama zieht er zunächst den Kürzeren. Da Arbeitszeit und Filmwünsche nicht weiter vereinbar waren, war heut morgen "Away from her" mein letzter Berlinale Film dies Jahr.
So emotional vielversprechend die Geschichte sich las, so traumwandlerisch sicher und bewegend hat Sarah Polley das Thema anhand der Adaption einer Kurzgeschichte umgesetzt:

Was ist, wenn nicht körperliche Gebrechen, sondern der Verlust unserer Erinnerung uns im letzten Drittel unseres Lebens langsam aber sicher die geliebten Menschen nehmen. Ohne es schulbuchhaft zu deklinieren und dramaturgisch sehr geschickt werden wir in "Away from her" Zeuge von Trotz, Weigerung, Trauer, Verzweiflung, Versuchen ...und schließlich Akzeptanz. Fabelhafte Leistungen von Gordon Pinsent und Julie Christie in den Hauptrollen.

Es ist dann ganz am Schluss:
Man hat sich mit den Charakteren in ihren Entscheidungen eingerichtet, man ist ihnen auf ihrer Reise gefolgt.

Dann nach der bewegenden letzten Szene, die zugleich Hoffnung und Verlust zeigt, setzt mit den Schlusstiteln Neil Young's "Helpless" in der Version von K.D. Lang ein. Die vorher sich ankündigenden Tränen überwältigen zwar nicht, aber sind nicht mehr zu unterdrücken. Warum auch.


Mag es daran liegen , dass die Konsequenz aus Grants und Fionas Entscheidungen dann erst richtig bewusst wird - oder aber dass Musik (für mich) Emotionen noch pointierter ausdrückt. Wahrscheinlich beides.

12 Februar 2007

dentata

Ein ziemlich alter Mythos, die bezahnte Vagina. Im allgemeinen muss diese in diesem alten Mythos von einem Helden ..bezwungen werden.

In "Teeth", der auf der Berlinale innerhalb des "Panorama" läuft, muss allerdings die Heldin (eine zunächst manische Verfechterin der selbst erwählten Keuschheit) erfahren, was es bedeutet...sich nicht vor sexuellen Übergriffen fürchten zu müssen und seine, nun ja, Macht einzusetzen. Etwas verstörend, doch erschrecked-unterhaltsam.



Hinterher beantworteten die Anweseden Regisseur/Darsteller/Crew noch Fragen der Zuschauer.


Nach ein zwei interessanten sah sich dann doch noch jemand genötigt, die von ihr erkannte ethisch-moralische Aussage des Films in Frage zu stellen (Details erspare ich Euch hier).








Just bevor sich der Regisseur Mitchell Lichtenstein winden konnte, diese abstruse Frage mit eine Antwort zu belohnen rief ein Zuschauer aus den hinteren Reihen des Saals in befreiend spöttischen Singsang:
"It's a mooo-viiiie ! "

Anmerkung: Man könnte meinen, dass solche Gedankengänge deutschen Zuschauern zu eigen sind. Doch der Akzent der Fragenstellerin wies sie (m.E.) als Südeuropäerin aus.

08 Februar 2007

Winter reloaded

Just als ich noch überlege, ob ich den Refrain vom "Lied der Schlümpfe" wirklich in meinen Musik Blog aufnehmen soll (danke für's Vorträllern liebe Kollegin, bin den Refrain den ganzen Tag nicht mehr losgeworden),
ob ich die immer wieder gaga-Gespräche, derer Zeuge man in U- und S-Bahn werden muss mal hier zum Thema machen,
ob ich endlich wieder -den veränderten Arbeitszeiten zum Trotz- wieder zu einem sozial gesünderen Tag-Nacht-Rhythmus zurückkehren soll... blicke ich zu völlig verspäteter Stunde aus meinem Fenster und: es ist wieder weiß.