28 November 2007

countdown

-> sind das die Arten von Entscheidungen von denen ich noch vor ein paar Wochen geschwärmt habe, wie toll und reich doch das kulturelle Angebot in dieser Stadt ist? (Satz ist jetzt lang genug, ok).
Doppelpunkt
Zum einen der doch mittlerweile in der Vorschau immer interessanter klingende Vic Chesnutt live im Lido heut abend. Krautiger, eigenwilliger Indie-Post-Rock.
Zum andern englischsprachige Stand-up Comedy, die mir von meinen britischen/neuseeländischen Impro-Freunden empfohlen wurde im Kaffee Burger. Grr.

Ok,ok. Schiller am Montag, Rufus am Freitag und morgen evtl. auch noch mal Theater. Jaaa, die Probleme möcht ich haben, ich hör euch.

26 November 2007

Luise Miller

Tee heut abend statt Wein. Nachdem ich 3 Kartoffelpuffer plus 2 als Zugabe kurz vor Toresschluss am Weihnachtsmarkt Schlossplatz erstanden und alle (börp) verdrückt habe. Gar nicht mal so gut.

Zuvor im Maxim Gorki "Kabbale und Liebe" gesehen. War mir irgendwie ne Herzensangelegenheit. Deutsch war in der Schule nicht unbedingt mein Lieblingsfach, doch dies war ein Stück, das ich doch recht interessant fand. Zumal die Klasse damals noch bei unserer Lehrerin ne eindrucksvolle Fernseh-Verfilmung zu sehen bekam.

Apropos Schulklasse. Es beschleicht einen sachtes Unbehagen, wenn das gesamte Foyer des Theaters von Jungmenschen bevölkert wird. So rund um das Alter der tragischen Hauptfigur des Stücks sind : 16. Doch wenn es auch das ein oder andere Mal an Konzentration mangelte und man vor dem Stück lautstark schnatterte und mit Platztausch beschäftigte ("Können wir tauschen?" "Ich will nicht neben Mathias sitzen ?") : Insgesamt wusste es wohl zu überzeugen, Inszenierung und Ensemble.

Meine letzte Erinnerung war wie gesagt eine old-school-Verfilmung mit Sigmar Solbach; hier und heute nun, äh, aufgemotzt mit Ghettoblaster, Baseballschläger, Alkoholkonsum, Anglizismen etc. Dennoch insgesamt dezent. Charmant: Der "Präsident" (Angestellter am Hofe des Fürsten) war hier eine Präsidentin, die in typischem Angie-Hosenanzug auftrat.

Hach, einfach gut. Und genau genommen -wenn man die Handlung, den Subtext ganz für bare Münze nähme- immer noch explosiv.

So gut wie der Ruf des Ensembles des MGT auch ist, bei all den Kniffen der Inszenierung, den Extempores (ein zweimal auch auf Unmutbekundung aus dem Rang?) - war mir nicht sicher wie der Applaus ausfallen würde, dafür ist meine Theatergang-Karriere in Berlin noch nicht lang genug. Mehr als freundlich würde ich sagen - und ausreichen lang. Versetzt mit einigen Pfiffen. Aufmunternden. Jugendlichen.

22 November 2007

kraus

Nun, über mir werden seit Stunden offenbar Bodendielen lautstark abgeschliffen. Den Spätdienste diese Woche nutzte ich heut wiederholt (diesmal dummerweise) zum nochmaligen Umdrehen nach dem Aufwachen. Schlummertaste sei Dank. Wurde mit 2-3 sehr krausen Träumen belohnt, die mit Umziehen, Seilschaften und übermäßigem Vorspeisenkonsum zu tun hatten.

Da diese Geräuschkulisse hier wohl keinen klaren Gedanken zulässt, überlege ich ob ich nicht einfach ein paar immer noch ausstehende Kommentare ablasse, die allerdings miteinander so gar nichts zu tun haben. Hm.

21 November 2007

Konzerte des Jahres

Rilo Kiley
Rufus Wainwright
Finkenauer
Holly Cole
Nomad Sound System (?)
Spearhead (?)
Joe Jackson
Joan as Policewoman

Alben
Stephanie Dosen
Robert Plant & Alison Krauss

20 November 2007

Angebot

Wenn der Tag schon so beginnt. Trotz Spätdienst recht früh für den wie immer amüsanten Kommentar (im podcast so nach 18min.) von Friedrich Küppersbusch aus dem Bett. Dann wieder rein. Kurz. Ins Bett.

Schnitt auf: U-Bahn Fahrt zur Arbeit. Nachdem zuerst ein Stehgeiger ein verblüffend komplexes, dennoch von mir unerwünschtes Klassikstück aufspielte stiegen als er ausstieg eine dieser nah-ost-europäischen Humta-Gangs ein: Quetschkommode, Saxophon und Rassel. Fröhlich den Fahrgästen zurufend massakrierten sei sogleich diverse Glenn-Miller-Nummern in einem abstrusen Medley. Da sollte einen für den Tag nichts mehr schocken können.

Worauf kurz nach Arbeitsbeginn die Chefin mit einem Angebot um die Ecke kommt, in eine andere Filiale versetzt zu werden. Hm.

17 November 2007

Traumfrau

Wie ich es gehofft hatte, machten wir auf meinem Wiegenfest ein wenig Hausmusik

Stephan rekrutierte mich für eine Darbietung von "Traumfrau" (von Creme21), die er mir widmete als Zweitgitarristen. Danke !
(dies ist das einzige Foto auf dem ich dabei nicht so ernst schaue, denn obwohl ich das supertoll fand war ich wohl zu konzentriert zum Lächeln, tsss)

Du hast ne Tänzerin zur Frau
und du glaubst ich hab euch nachgeschaut
Du filmst alles was sie macht auf Super 8
Sie ist so jung und schon ein Star
Ich hab ne ganz normale Frau,
Die Augen grün die Haare blau
Sie spielt Schlagzeug in ner Band, die noch niemand kennt

So wie sie ist keine, für jeden gibt es eine

Chorus:
Traumfrau, jedes Mädchen kann das schönste sein, nur für dich allein
Traumfrau, sie macht Träume wahr, dann hat sie Sternenstaub im Haar

Du hast ne Adlige zur Frau, und was sie braucht weißt du genau
nicht mehr ganz jung doch sie hat Geld,sie kauft was dir gefällt

diversestes

vgl. The Four Seasons "Oh what a night"

sehr viele amüsante Partymomente in meinem Kopf von gestern, die noch raus wollen
(nur nicht grad jetzt, sichte gerade die Fotos von gestern nacht)

11 November 2007

Die Vögel

Nach einem nächtlichen Besuch mit dem harten laugh olympics Kern in Brians "Mansion" Heimweg so spät wie schon lange nicht mehr. Will den Kalauer mit "nicht spät" sondern "früh " umgehen, doch da habt ihr ihn halt. Dämmerung im November, alles klar ? Umsteigen am Alex; interessante soziologische Mischung auf dem Bahnsteig. Schicke Partygängerin schnorrt bei einem eher sportmodischen Trio eine Zigarette. Die beiden jungen Männer und ihre Freundin tauschen die besuchten Partylocations aus.
Da die U-Bahn erst in zehn Minuten kommt, will ich dann doch noch etwas regennasse Luft schnappen draußen. Oben angekommen fühle ich mich jedoch in einem legendären Film. Auf der gesamten Baustelle um den Fahrstuhlschacht herum tummeln sich gut 50 Raben laut krähend. Rückeroberung des urbanen Raumes ?

Ok, man braucht bei der Videoqualität meines neuen Handys viel Fantasie, doch ich denke die Geräuschkulissa machts.

An der Schönhauser angekommen schleppt sich das jugendliche Trio die Treppe hinunter. Ihr wird offensichtlich schlecht, das möchte ich jetzt nicht unbedingt sehen. Einer von den jungen Männern erleichtert sich frisch und frei gegen die Unterführungswand. Urbaner Raum.

10 November 2007

Grenzübergang im Schneeregen

Auf der Fahrt zur S-Bahn Bornholmer Straße, Schnee!regen setzt ein. Entdecke, dass es wohl mit die schlechteste Idee des Wochenendes war, das Fahrrad zu benutzen. Auf dem Weg nach Wilhelmsruh werde ich dann noch so richtig schön glasiert mit weißem gefrorenen. Woran ich trotz allem denke: dass hier vor 18 Jahren ein Grenzübergang war, den ich auf einem mittlerweile historischen Foto in der Zeitung anhand der S-Bahnbrücke wieder erkennen konnte. Erinnere mich, dass ich einigermaßen erstaunt, dennoch relativ ungerührt (soll ich jetzt sagen : mit befriedigtem Wohlwollen) in mein damaliges Wochende startete. Es hatte sich ja schon seit Wochen abgezeichnet; froh war ich schon, dass es nicht in Gewalt eskaliert war.

Stichwort Ehrlichkeit: ein damals 10jähriger, heute anonym bleibender taz-Redakteur beschrieb gestern, wie er dem ganzen mit Hass gegenüber stand und sogar plante eine MP zu klauen, rüber zu machen und einen Konflikt anzuzetteln.

08 November 2007

sorry

- aber dann solltet Ihr doch lieber beim Auffüllen von Tintentanks bleiben, liebe "Office&Tinte" Leute. Trauerkarten nur im 5er Pack, tststs.

07 November 2007

Hochkultur

"Toreador ! Toreador !"
Nachdem ich mir nun vorgestern die ganz unterhaltsame Bunbury Aufführung in den Kammerspielen des Deutschen Theaters vorgenommen habe, gibt es heute abend ein Wiedersehen mit einer gewissen Carmen, Zigarrendreherin, rechtes Luder und Männerschwarm. Bin gespannt auf - eigentlich alles. Letztes Mal Oper ist -in Osnabrück- auch schon ca. 3 Jahre her. Mir fiel halt vor kurzem auf, dass ich mich seit gut zwei Jahren doch recht monokulturell im (geliebten) Improtheater bewege. Und das geht in einer so kulturell reichen Stadt wie Balin ja gar nich'.

05 November 2007

Leeres Orchester (Karaoke, jap.)

Die überfällige Rückschau zu einem langem und amüsantem Geburtstags-Karaoke-Abend in Kim's Karaoke. Eine selbstkritische Rezension (hoffentlich nicht zu selbstkritisch) der äh Leistungen.

Olivia Newton-John & John Travolta - Summer days
Geburtstagskind Sabrina schleppte mich dazu auf die Bühne, ich kannte den Song kaum bewusst. Wozu ist man Improspieler. Durch ihr Kopfnicken die häufig wechselnden Einsätze zwischen Olivia und John halbwegs gut mitbekommen. "Thank you my friend".
Queen - Bohemian Rhapsody
"Das sind wir! Alle auf die Bühne!" .. "häh?" War dann doch als spontane Gruppenleistung ein Meilenstein des Abends. Kann ja nicht schaden, dass drei oder vier von uns 8ten in einem Chor sind. Holla: Immer noch alle Achtung vor der "I see a little silhouetto of man [...] Galileo ! Galileo! Passage." Braucht unglaubliches Timing, bzw. mehr als bei uns noch möglich war. Wurde durch intensives Headbanging in der Rockphase gegen Ende wettgemacht.
Coldplay - In my place
Sven war der Überzeugung, dass müsste ich mitsingen; na gut. Recht dankbarer Song, man muss es einfach genauso weihevoll wie Chris Martin hauchen. Wobei die langgezogenen Noten teilweise doch ne ganze Menge Atem verlangen.
Smashmouth - Allstar
Selbst verladen möchte ich mal sagen, hatte unterschätzt, dass ca. 80% der lyrics statt gesungen ziemlich schneller Sprechgesang sind...so textsicher war ich dann doch nicht - und hechelte z.B. bei
"Well the years start coming and they don't stop coming, Fed to the rules and I hit the ground running, Didn't make sense not to live for fun, Your brain gets smart but your head gets dumb, So much to do so much to see, So what's wrong with taking the back streets, You'll never know if you don't go, You'll never shine if you don't glow"
ganz schön hinterher. Irgendwie muss ich doch im Takt geblieben sein, denn von zwei unentwegten Tänzerinnen kam im Anschluss "Alle Achtung", na ja im Refrain kann man natürlich schon punkten.
The Knack - My Sharona
Wo wir von Punkten sprechen. Konnte man hiermit gut. Auch wenn's schon ziiemlich spät war. "MaMaMaMyyy Sharona". Einzig das Original-Gitarrensolo gegen Ende, dazu steht man dann etwas Pik-Sieben-artig rum, bevor man in einen letzten gloriosen chant starten darf.

Meine absolut angeraute Stimme am nächsten Tag verriet, dass da noch einiges mehr gewesen sein muss. Womöglich breitet meine Erinnerung den Mantel des Schweigens. Weiß nur noch von diversen Songs meiner Freunde (Sweet child of mine, Losing my religion, It's raining men, Lovefool, Like a virgin, You oughta know...)

04 November 2007

beschäftigt

also
Man ist ganz gut unterwegs, kulturell: Schaut sich innerhalb einer Woche relativ spontan und für relativ kleines Geld zum zweiten Mal "The Woolgatherer" an, außerdem "Pnin" im Ballhaus Ost an und noch spontaner einen Mischa-Spoliansky-Liederabend im Foyer der Deutschen Oper. (Konnt nicht widerstehen, weiß diese schönen alten Songs halt von der Revue der Germaniaxx zu schätzen).

Liest dann tags darauf, dass es wohl doch keine gute Idee war, das Konzert von Peterlicht im Deutschen Theater links liegen zu lassen, da es grenzgenial gewesen sein soll. Hm. Und hört in befreundeter Improrunde, dass man, während man also 20er Jahre Chansons lauschte, ein fettes Konzert unseres Ex-Mitspielers (William) Cardamis verpasst hat. Ich weiß, Luxusprobleme.
wenn man denkt schlimmer geht's nimmer
komme also von amüsantem Umtrunk nach Hause, ich davor day/nightjob, meine Freunde Improshow, bei der ich sonst auch mitspiele
man kann annehmen, dass es dann so gegen halb fünf auch gut gewesen ist
ziehe die MP3 Player Ohrhörer heraus als ich in meine Straße schwenke, um zu hören, wo denn das Gewese herkommt
In der Tat ist es dann doch das Haus in dem ich wohne

Genau jetzt klingt es so als wenn ...ich kann's nicht beschreiben - dröhnend wilde, verquere Musik, dazu Getrappel von vermutlichen Veitstänzen in der Wohnung über mir
Beneide befreundete Nachbarn ein weiteres Stockwerk darüber, die zufälligerweise außerhalb Berlin weilen
Mal sehen, was geschieht, wenn mein Köpfchen gleich das Kissen berührt

Creepy: Verstehe mithin, warum mein Etagen Nachbar vor gut einem Jahr eine Party über zwei Wohnungen räumen ließ. Da ich mich noch nicht für so spießig halte: wo ist der gute Mann heute ???