28 Juli 2006

Momente



Eine Sammlung von Momenten der letzten Tage





Kann mich nicht entscheiden: sind solche Fassaden schön oder häßlich?


Muss dann immer an die Seeed-Songzeile "Mama Berlin...Backsteine und Benzin" denken. Irgendwie schön anzusehen bei sovielen Straßen, die zuviel make-up tragen.

Nachdem ich bei der anhaltenden Wärme seit Tagen nur das notwendigste gegessen habe, beschließe ich, mich zu was leckerem gesunden beim "W-Imbiss" an der Kastanienallee zu verhaften. Das "Gemüse-Gericht des Tages" wird mir etwas diffus erklärt, schmeckt dann aber umso besser.

Auch hier werden die Spatzen immer dreister, hüpfen bis auf den Tisch.










Sonnenbaden am Falkplatz ist an sich ne feine Sache, doch gegen nachmittag wird man langsam aber sicher von Grillpartys umzingelt. Da manche immer noch meinen, Lampenöl sei ein probater Anzünder, andere scheinbar statt zu Grillen Rauchsignale abgeben wollen, nicht jedermanns Sache. Meine auch nicht.

Der Mauerpark bietet vieles, was den Tag schön ausklingen lässt.
Ein weites Feld für die untergehende Sonne. Einen Hang am Rande des Stadions. Gelegenheitsmusiker. Insgesamt gesehen Ruhe, wenn auch nicht immer im akustischen Sinne. Dafür werden spätestens bei Dämmerung dilettantische Trommler und Gitarristen zu munter. Weht schonmal befremdliche Musik aus mitgebrachten Radiorecorden. Und manchmal werden halt alkoholisierte möchtegern-Punks zu laut.
Kommt halt immer drauf an wo man sich bettet. Platz genug zum weiter ziehen gibt's ja.

Auf der Rückfahrt erinnert, dass mir für nen Eiskaffee noch Eis fehlt. Spätkauf in der Schivelbeiner Str., etwas ominös wirkender Laden, einfach mal rein. Der asiatische Besitzer wird gerade von einem Flaschenbier trinkenden Nachbarn in ein Gespräch verwickelt.

Will schon fast erfolglos gehen, als mir in der kleinen Eis-am-Stiel-Truhe unter den oben Körben noch Eispackungen gezeigt werden.
Der Flaschbiertrinker grinst: "Etwas weiter unten is' Menschenleber".
Berliner Humor.

Beim Warten auf Johannes und Sohn am Spreeufer beim Hauptstadt- Bahnhof (man beachte die Wortwahl), gleich dort geblieben,
an der mittlerweile fertig ausgebauten Uferpromenade. Ich war noch niemals in Paris, doch mit den abendlichen Seine Ufern, die ich aus Filmen kenne, kann dies bei weitem mithalten. Flüsse stiften irgendwie Ruhe.

Vieles später nehme ich den Rückweg über die Bernauer Str. Nächtliche Ruhe. Kühlender Nachtwind, den ich mit endlich abklingender Erkältung wieder genießen kann. Im Seiten-Aus an einer Baustelle raschelt es. Irgendein Wesen klabustert in irgendwelchen Tüten. Gut, auf dem Fahrrad zu sein.

Ich schaue mir gerade einen Tram-Haltestellen-Plan an, als mir etwas heftigst gegen die Schläfe peitscht. Ein Insekt ? Mit so einer Wucht ? Schnell fällt mir ein, was das überhaupt nur gewesen sein kann, und da es so selten geworden ist, suche ich flugs den Boden ab. Da, in der Gosse sitzt er und kuriert seine Gehinrerschütterung aus.

Der gemeine Maikäfer, Melolontha melolontha







Immer wieder ein erstaunlicher Anblick mit seinen fast 4cm Größe

Unsere Väter und Großväter mussten sich noch mit ihnen herumplagen, sie stundenlang auf den Feldern einlesen, da sie die Ernten bedrohten. Mittlerweile sind sie sehr rar, fast zur Legende geworden.

Hoffentlich doch nicht klein zu kriegen. Wie ich lese, wachsen die Populationen wieder.

Auch das lange nicht mehr gehört:
Zwei Ecken vor Zuhause singt in der Gleimstraße doch tatsächlich eine Grille.

27 Juli 2006

Aus den Tiefen der Video Accounts



bin fast vom Stuhl gefallen vor Lachen

25 Juli 2006

Was sich zur Zeit dreht

Dixie Chicks - Taking the long way
Rick Rubin Produktion hin, Durchhalten der nationalen Hass-Kampagnen wegen Bush-"Verunglimpfung" her ...die neue CD hält einfach nicht, was "Home" versprach. Ich würde gern etwas anderes schreiben, bereue aber immer noch, vor dem Kauf nicht besser reingehört zu haben.

Hier werden reihenweise mediokre Refrains runtergedroschen, sollen mir unter hauptamtlicher Vollfett-Produktion (kräftiges, entschlossenes Akkordgeschrammel et al) Songs eingebläut werden ...etwas womit man sich identifizieren möchte, findet man ganz selten .
Frage mich, wofür solche Musik aufgenommen wird. (Ja, ok, zum Geld verdienen)

Tom Petty - Highway Companion
Erster Durchlauf: Nunja, die neue Tom Petty. Einige sehr nette Momente. Irgendwie unauffällig. Poppig. Nett. Jeff Lynne von ELO hat wieder produziert, wie bei Full Moon Fever. Aha. Achso. Naja. Wildflower blühen wohl nur alle 20 Jahre.

Zweiter Durchlauf: Hm, war dieser Song vorher auch schon drauf. Cleveres, zurück genommenes Songwriting. Ok, keine Risiken, aber clever und bisweilen sozusagen gewagt unspektakulär, dafür aber fast hypnotisch (The golden rose).

ab drittem Durchlauf: So klingt der Sommer (oder so ähnlich). Vergisst man die (Sättigungs-)Beilagen, bleiben mindesten ein dutzend magischer Momente, Stellen wo man gerne einiges lauter aufdreht, selbst zur Gitarre greift (..bin wieder da). Was heutzutage für einen so hochrangigen Act schon viel ist. Schön, dass Petty aus der biestigen "Last DJ" Ecke wieder rausgekommen ist. Kerngeschäft.

Johnny Cash - American V
Stimme aus dem Grab ? Rund ein Jahr nach Cash's Tod fügte Rick Rubin, der Mann (der ihm den späten, nochmaligen Ruhm durch die geniale Produktion der letzten 4 Alben ermöglichte) die letzten fertig gestellten Vokaltracks mit versierten und geschmackvollen Musikern fertig.
So etwas wird in den allermeisten Fällen...sagen wir's deutlich: eine peinliche Geldmacherei.
Doch auch wenn hier Cash wie schon bei American IV sehr angeschlagen klingt und mindestens einmal seuftzend zwischen den Zeilen Luft holt: Verzichten können wir auf dieses Album nicht. Sollten wir nicht. Wollen wir nicht. Ob es nun wichtig ist, dass es "If you could read my mind" (Gordon Lightfoot ) jetzt auch in einer -respektablen- Cash Version gibt, mag dahingestellt sein.

Doch bei Licht betrachtet ist es wahr: Allein schon "Like the 309" ist fast schon alleine den Kaufpreis wert. Vermächtnisqualität.

Nachtrag: die letzten Vokaltracks ? Rubin ließ vor kurzem verlauten, es geben noch genug Material für ein "American VI"
Hoffen wir, dass dann wieder die Chronisten-Pflicht und nicht schnöde Wertschöpfung im Vordergrund stehen werden.

20 Juli 2006

Grunewald reloaded

Nach einem ausgedehnten Frühstück beim Charlottenburger Johannes geht es auf's Rad. Ob das beim angekündigten heißesten Tag des Jahres so'ne gute Idee is', wa ? Doch es soll ja abermals in den Grunewald gehen, um nochmal Schlachten-und andere Seen zu sehen.

Dass es heiß war wisst ihr selbst, den Grunewald kann man kennenlernen, ist nicht sooo viel drüber zu schreiben... doch kurz nach Abbiegen von der Teufelsseeallee:

Ich erhole mich grade noch von dem Dornenast, der mir zorromäßig (aua) an die Stirn peitschte, als ich beim Fahren auf meinen neuen Tacho starrte (Männer sollten dazu stehen, Spielkinder zu sein) und ein Eiswagen überholte gerade auf dem Schotterweg.

Eine frankophone Familie mit 3 Kids auf Kindersitzen und Fahrrad-Anhängern steuert kurz vor mir auf den Teufelssee zu als die junge maman abrupt stoppt. "Non!"
Im Vorbeifahren hör ich gedämpfte Flüche (..? mein französisch reicht ungefähr von hier bis zur nächsten Speisekarte).

Was war passiert ? Ich kann es nur vermuten:

Wie so oft machen auch am Teufelssee einige Berliner das, was eine Freundin "au naturel" nennt. Das mag früher eine Domäne speziell der östlichen Bevölkerung gewesen sein, jezte also auch hier im tiefen Westberlin. Sonnenbaden in Reinkultur, gemeinhin FKK geheißen.

Und die erwähnte Familie hätte sich nunmal durch die Schlange der Kunden (wieso klingt das in diesem Zusammenhang komisch?) drängeln müssen, die sich zu ca. 50 % nackt am Eiswagen aufgebaut hatte. Nunja.

Man kann sich über beides streiten: ob es ein Malheur ist für Kinderaugen unbekleidete Erwachsene zu sehen, ok, fremde Erwachsene. Und ob man sich wirklich auch an einem Eiswagen pudelnackig anstellen muss.

Doch so sind 'se, die Berliner. Pragmatisch. Zielstrebig. Unverklemmt.

Zur Versöhnung hier nochmal zwei Fotos von einem Cinemascope würdigen Eindruck viel später am Tag: der Grundwald-See ist bei weitem nicht so bevölkert wie der Schlachtensee oder die Krumme Lanke... und auch noch idyllischer.

Geht's denn noch ...

..noch cooler ?
Eine späte Tour durch den immer noch neuen Kiez, zunächst ein Bier im Straßencafé am Helmholtzplatz (ist das da drüben der Spielwarenladen, wo Angelina Jolie schon eingekauft haben soll?).
Nachdem mich die nette Frau vom Nebentisch nett aufgeklärt hat, dass hier Selbstbedienung ist, gibt es auch ein schönes helles in der Abendsonne. Aus der taz schaue ich versteckt hoch; der wird doch nicht...? Die Frau am anderen Nebentisch erschreckt es dann wirklich: ein leibhaftiger Leierkastenmann. Allein schon die Phantasie Uniform ist bei diesen Temperaturen eine Spende wert (weißer quasi-Frack mit roten Stiefeln und schwarzem Zylinder). Und nett gedichtet ist es auch auf die alte Weise "Lieber Leierkastenmann, fang nochmal von vorne an.." . Zum Glück tut er genau das nicht, einmal ist auch gut. Nach live vorgetragenen Gedichten und Rätseln neulich abends in der Weinerei am Kollwitzplatz: Geldsammeln wird hier oft mit Kultur verbunden. Interessant.

Noch cooler (um endlich auf den Titel zu kommen) wird es dann einige Zeit später im Mauerpark. Hier hat sich eine Band, die sich später "Don't tell Mama" vorstellen wird, mit kleinem Besteck aufgebaut: Zwei kleine Boxen reichen für E-Gitarre, Bass und Gesang, Schlagzeug fügt sich nicht zu laut ein.



Black magic woman, Long train running...alles sehr nett für umsonst und draußen. Wobei es so nah ist, dass ich flugs noch ein Kaltgetränk aus dem heimischen Kühlschrank organisieren kann. Und am Schluss komm' ich mehr als gerne dem Spendenaufruf für den offenen Gitarrenkoffer nach.
Manchmal fällt es wirklich leicht Prenzlberg zu sein.

19 Juli 2006

Schnell abkühlen

Frisch gemachter Eiskaffee. Ahhh.
Ob's gegen galoppierende Schniefnase hilft - unklar.
Wenn der Taschentuch Verbrauch weiter so anhält, ist es morgen früh vorbei, solche Kurzschnupfen sind nervig aber schnell vorbei.

Mein Tipp für Eiskaffee (gilt auch für Eistee) selbstgemacht:
Den frischen Kaffee/Tee sofort über Eis abkühlen, nicht langsam kalt werden lassen...sonst wird er eher bitter (was vor allem beim Eistee unerwünscht ist). [Tim Mälzer Modus aus]

Auf dass es sich das Wetter nicht so schnell abkühlt.

16 Juli 2006

Seltsam

Eine geschäftige Woche liegt hinter mir. Auf jeden Fall aber ablenkungsreich vom Job Trott der Vorwochen, ganz zu schweigen von der allseits zitierten "Leere", die so mancher nach der Fußball WM verspürte.

Der Besuch von Bestem Freund Nr. 1 mit zahlreichen Radtouren wurde mit einem ganztägigen Chill-out auf dem Balkon beschlossen...
nachdem es auf der überfälligen Einweihungsparty bis nach 3 Uhr zugegangen war. Seltsam was für nen Verlauf manche Abende nehmen.

Seltsam auch die Ruhe, nachdem ich fast eine Woche kaum eine wache Stunde alleine war. Wünschte fast, das wäre noch ne Weile so weiter gegangen und ich hätte dem Auto vorhin nicht nachgewunken.

Seltsam fühlen sich auch meine Bronchien an; doch wer zu leicht bekleidet noch spät nachts 2-3 Zigarillos auf dem Balkon pafft und nicht merken will, dass es nachts nicht mehr tropisch warm ist ...darf sich dann einen Tag schonen. Wohl nicht mehr aufs Rad heut.

Dafür nochmal zum "Bayernmichel" um die Ecke. Bester Freund 1 und Bester Freund 2 riefen gerade an, dass sie noch gar nicht abgefahren sind. Mussten noch bei der Ex von letzterem Schlüsseldienst spielen. Seltsame Wege...

11 Juli 2006

Ins grüne

..und dann auch noch so ausgedehnt.
Tja, da bin ich bisher nicht drauf gekommen, mich mal mit Fahrrad in/und S-Bahn in den fernen Osten von Berlin zu schlagen. Doch wenn ein sehr guter Freund zu Besuch kommt aus der "alten Heimat" stellt man ja ein Unternehmungsprogramm zusammen. Und alles gesehen hab ich selbst beileibe auch nicht !

Nachdem am frühen Nachmittag doch noch ein Fahrradverleih gefunden wurde hab ich mich doch noch mit der Idee der Fahrt nach Friedrichshagen durchgesetzt. Gut 45 min später inkl. Gewackel im Stehen -da kein richtiger Fahrradplatz im Abteil war- dann den verhältnismäßig großen und unverhältnismäßig (häh?) schönen Müggelsee gefunden. Ob der Schönheit erstmal zu Weißbier und Zigarillos in einen Hafenbiergarten gesetzt...und ob des endlichen Wiedersehens nach vielen Späßen und Palaver dann auf den Radweg um den See gemacht.

Kann nur sagen es lohnt sich- mit dem Fahrrad. Das ganze ist zu Fuß ziiiemlich weitläufig, doch der Radweg ist wirklich schön und führt an vielen Stellen vorbei, an denen man ins Wasser gehen kann.

Gehen ist das richtige Wort, denn auch 50m vom Ufer ist man kaum bis zur Hüfte drin. Also eher ein Planschen.

Apropos weitläufig: Aufpassen, dass man sich nicht wie wir verfährt. Wie das gehen soll den See richtig zu umrunden...mir schleierhaft. Fähre (am Ostende) nicht gefunden, somit dann en passent am "kleinen" Müggelsee gelandet, bzw. dann an der Müggelspree.

Beim nächsten mal hoffentlich mit weniger umständlichem Gehampel durch das zugegeben nette "Neu-Venedig" (die Siedlung heißt tatsächlich so..man muss fast an Holland und die Grachten dort denken ;-)

07 Juli 2006

newsflash : video !

Wurde von einigen Freunden gefragt, wo man denn "unseren" Auftritt vom 12.05. in London sehen kann...

Ich habe nun für Karin und Maria ein kleines showreel geschnitten, dass ich hier veröffentlicht habe.



Da es für reine Promotion Zwecke ist, leider ohne (meine) Moderation,
doch ihr bekommt einen Eindruck von unserem Abend ;-)

04 Juli 2006

heaven laughs

48 Stunden in der alten Heimat. Der Geburtstag eines lieben Freundes verbunden mit dem Besuch der Eltern. Diesmal etwas länger gebraucht um mich wieder auf BerlinZeit zu synchronisieren. Was nicht nur an der nervigen Heimfahrt liegt, bei der es die Deutsche Bahn schafft, aus 20min Verspätung 50 werden zu lassen und an einem der heißesten Tage die Klima Anlage in den heutzutage hermetisch abgeschirmten Abteilen nicht richtig an den Start bringt. Habe mir aber vorgenommen, trotz vorhandenem Material, das hier nicht auszuweiten.


Zurück…430 km von hier. Bin diesmal nicht so sehr am fremdeln, interessant.

Ein lange versprochener Abend mit der mittlerweile leutseligen Ex. Genau genommen einer Ex-ex.
Wie die Zeit vergeht, es scheint lange her, sind aber gerade mal 3 Jahre.

Wir haben unsere Bruchlandung mittlerweile gut verarbeitet (okay, bescheuerte Metapher) und pflegen einen gut gelaunten, wenn auch unregelmäßigen Kontakt. Natürlich eine nette Aussicht, mit ihr im Schlepptau an einem brütend warmen Sommer abend essen und trinken zu gehen. Nicht nur da sie ein rechter Augenschmaus ist, sondern weil es mit ihr nie langweilig wird.

Auch unsere Gespräche sind weniger stichelig als damals, regelrecht respektvoll und harmonisch. Und doch ist da ein Gefühl… an all das was halt nicht zwischen uns passte, was uns trennte. Keine Wehmut, bloß Einsicht. Frage mich, ob ich sie mittlerweile emotional irgendwie unter „kleine Schwester“ führe. Eine die einen immer wieder zum Kopfschütteln bringt, die man aber doch nicht anders kann als zu mögen und sich etwas um sie zu sorgen. Ich hätte gerne eine Schwester gehabt...
Als sich später ihr Freund noch dazu gesellt bin ich eher erleichtert als befangen. Sie scheinen es ganz gut zu machen, gemeinsam.


Gespräche mit den Eltern, vom Erzählen meiner Erlebnisse bis zu Erinnerungen ihrerseits. (Sie haben ja auch nicht so viel neues zu berichten). Meine Anwesenheit wird geradezu aufgesaugt und das ist auch ok so. Leider kommen von den alten Freunden und Bekannten nicht so viele regelmäßig zu Besuch im Wohnheim und ich bin nunmal einziger Sohn.

Frage mich, ob ich zu viel rede, doch ich nehme auch an, dass sie sich interessieren wie es mir geht, was so geschieht um mich herum und in Berlin. Hier also „echte“ Familie, auch hier ein Fühlen: was man nicht so sehr vermisst im Umgang und was einen auch verbindet, so lange es uns gibt. Diese geliebten Menschen, denen ich doch mittlerweile entwachsen bin… Ich gebe es zu, ich bin auch erleichtert, wenn ich mich wieder auf den Rückweg in meine Welt mache. Schuldgefühle, leichte bei solchen Anwandlungen. Dann wieder: nein, Du hast länger, so viel länger in ihrer nächsten Nähe gewohnt. Sie hatten mehr von dir als die meisten anderen Eltern.


Doch die Rührung, ihre Traurigkeit beim Abschied…sie sprang heute auf mich über. Wie sicher bin ich mir eigentlich, dass man sich wiedersieht. Das selbstverständlich-Nehmen. Jeder Augenblick sollte kostbar sein. Jedes Wiedersehen ein unerwartetes Geschenk. Wie fast immer ausgelöst durch eine Songzeile die mir in den Kopf springt, von den Hooters: „heaven laughs when we say goodbye, it ain’t so far to the other side“.