31 Dezember 2006

das Jahr

Ich werde kurz nach Neujahr 2006 von einer vorbeistürmenden Blondine (die mir die Sektflasche aus der Hand reißt) geknutscht .. was für ein Anfang

ich höre und entdecke unerwartet gute Songs wie

Be here now von Ray LaMontagne
Want oder Go or go ahead von Rufus Wainwright
The songs that we sing von Charlotte Gainsbourgh
Voice inside my head von Dixie Chicks
Everybody ona move von Michael Franti
Jonathan von Girlbros. (aka Wendy & Lisa)
Pi von Kate Bush
Lover, you should have come over von Jamie Cullum (okay: Jeff Buckley)

Ich trenne mich endgültig von meiner Freundin und es ist ok.

Ich ziehe zum ersten mal in Berlin um.

Bin live auf der Bühne mit zwodreivier, Im Freien Fall, dem Improtreff : danke Birgit, Mandy, Patrick, Karin, Christian, Maja, Daniel, Martini, Michael, Michaela, Theda, Dörthe

Ich stehe auf der Karaoke-Bühne vom Magnet Club, habe mich zum Mitmachen beim Karaoke überreden lassen - und liebe es

Ich rede mir unter Alkohol und Tabak Einfluss bei und mit Volker, Benedikt, Johannes genussvoll die Köpfe heiß

Ich verliebe mich neu und versuche die unerklärliche Leichtigkeit des Seins zuzulassen. Sie trägt nicht

Ich döse bei lauer Sommerabendluft und wunderbarer Musik auf meinem Balkon ein

Ich entdecke diverse Berliner Seen für mich

Ich bin Teil unserer Premiere mit zwodreivier, der Laden ist rappelvoll und wir kommen gut an

Ich schließe meine Eltern in die Arme

Ich bekomme kurz vor Silvester den wahrscheinlich unbefriedigsten Haarschnitt des Jahres

24 Dezember 2006

O _______

Ich habe einen. Impulskauf. Bin ja gar nicht alle Feiertage da, doch was soll's. Die dennoch nett drapierten Zweige letztes Jahr waren einfach nicht das selbe.

Wenn ich an die letzten drei Weihnachten denke...hat sich einfach ne Menge getan. Eltern nicht mehr im eigenen Haushalt...Umzug/Wegzug aus der alten Heimat...Trennung von meiner Freundin...

Ein Song von Harry Connick jr. brachte mich seinerzeit zu der Überzeugung, dass das Herz Weihnachten finden muss, wenn man das Gefühl denn annehmen will, sich drauf einlassen will.

Egal wo, wann, mit wem. Egal welcher religiösen Überzeugung. Wenigstens einmal im Jahr.

(Wer nicht möchte soll's natürlich sein lassen..)


Mein Weihnachtsgeschenk von RadioEins: Ein Sigur Rós Song heut im Tagesprogramm. Die elegischen isländischen Wurzelschrate sind mittlerweile etwas mellower, fast schon happier geworden. Vielleicht auch dem heiligen-Abend-Morgen geschuldet.
Musik zum Baumschmücken? Ausprobieren.

20 Dezember 2006

5-4-3-2-1-los !!!

16 Wochen sind doch ganz schön schnell vorbei gegangen. Wenn man viel Spaß miteinander hat - und das ganze mit einem gemeinsamen Auftritt krönt.

Es war eine schöne Zeit und ein aufregender Abend.

17 Dezember 2006

let it snow...!

Nur eine optische Täuschung. Die unperfekten Fensterscheiben meiner Wohnung ließen mich beim Gehen durchs Wohnzimmer glauben, draußen fiele Schnee. Stimmt. Da war doch was, was unabdingbar zu Weihnachten dazu zu gehören scheint.

Würde mich nicht wundern, wenn die Winterwunderwelt (übrigens neues Album von Götz Alsmann gleichen Namens) erst nach dem 24.12. real wird. Zur Erinnerung:

Wovon es Anfang dieses Jahres noch ne ganze Menge gab (und das dann wieder fast zu lang):


Vielleicht mal mit dem Klassiker "A Charlie Brown Christmas" einstimmen.
Unvergesslich wie "Hark the herald angels sing" gesungen wird: "luu luu luuuu lu luuluu luuuhuh" ;-)

14 Dezember 2006

Ruf mich an



Dachte ich belege hier mal das Können des unten erwähnten James L. Aus dem Jahre '99 mit den Jungs von Fettes Brot.

Starttaste drücken und old school meets new school genießen.

06 Dezember 2006

Bekennerschreiben

Eine meiner ersten Leidenschaften war die Musik von James Last. Als ich so 5 war, entdeckte ich die "Nonstop-Dancing"Platten meines Vaters und somit den wahren Party Meisters. (Nichts gegen Wowereit oder meinen Vater).


Nein, ich habe noch keinen meiner Partygäste mit seiner Musik behelligt. Und wer mich kennt, weiß dass in den rund 30 Jahren dazwischen sich bei mir einiges an Musik angesammelt hat. James Last ist so gesehen eigentlich eine musikalische Randnotiz (für mich).


Dennoch, ich bekenne mich dazu, dass z.B. "Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung" immer noch Gänsehaut und mehr auslöst. Die für mich sorglosen (bilde ich mir womöglich auch ein) 70er Kinderjahre, Sonntagsfrühstücke mit der Familie, Geborgenheit, absolut alles ok. Von mir aus Kitsch.

Wenn man sich Videos von seinen Auftritten ansieht fällt auf, dass sein Publikum altersmäßig doch im Schwerpunkt so bei 55-65 liegt. Doch auch deutlich jüngere kann man in den vorderen (Stuhl)-Reihen (jaja) beim Abgehen sehen. So weichgespült manches aus sein mag, dass er gebracht hat: Es gibt seit jeher wohl kaum ein Unterhaltungs-Orchester, dass dermaßen "tight" ist und losgehen kann. Abgesehen davon ist das alles einfach verdammt ausgefeilt und clever arrangiert. Ob man es nun mag oder nicht.

"Hansi", wie ihn Kollegen und Fans nennen, ist vor allem in den letzten Jahren doch auch optisch gealtert (man glaubt es kaum, der Mann ist 77), und ich hoffe, dass ich es bereue nicht bereue, dies Jahr endlich mal ein Konzert besucht zu haben.

Ich sah mich halt nicht inmitten von 60jährigen und wem sollte ich hinterher davon erzählen ?? ;-)

Spearhead

Bin ich froh, dass ich trotz des wundersam angestiegenen Ticketpreises reingegangen bin (siehe Fußnote am Ende).











Manche Bands kennt man einfach seit Jahren. Es gibt meist ein Album, das einen auf die Spur brachte, dann verliert man ab und zu den Kontakt. Schätzt aber die Musik und vielleicht auch die Haltung des/der Künstler.

So auch bei Spearhead, der Band des politisch kein Blatt vor den Mund nehmenden Michael Franti aus San Francisco. Vor vielen Jahren entschied er, dass ihm Hiphop und Rap nicht mehr reichte, gründete eine Band und machte fortan Musik zwischen Reggae, Rock, Spoken Word, Dancehall - ein funky brodelndes Gemisch.

Schnitt auf hier und heute.

So überraschend wie es kam, so gut war es auch. Erst am vergangenen Montag durch Zufall vom Konzert in der Kalkscheune erfahren. Erster Zweifel (da noch nie live gesehen): Rock-Konzert oder Protestsongs zur Wandergitarre ? So fetzig das neue Album auch ist: Könnte ja sein, dass Franti der Inhalt über die Musik geht. Hin. Wer nichts wagt, gewinnt nichts.

Unpünktlich kommen wurde wieder belohnt, da a) leider nur ca. halb gefüllter Saal b) ein Reggae DJ und Toastmaster sein bestes tat, den Raum in Stimmung zu bringen. Ungeduld ist wohl der bessere Begriff.

Was dann für gut 90 Minuten plus großzügiger Zugabe von der Bühne kam übertraf meine Erwartungen bei weitem. Vollbesetzte Band, funky, laut, groovend, treibend. Zunächst wirkte das "hands-in-the-air" "everybody-jump-up-and-down" etwas bemüht (Vielleicht bin ich dafür aber auch zu alt ?)

Schnickschnack, die Strecke an Topsongs die da verbraten wurde (wenn man denn, wie das Publikum die aktuellen Alben gut kennt) riss vor allem gegen Ende absolut mit. Sodass dann auch ich aus vollem Hals mitsang und up and down jumpte. Von Herzen.

Wie auch dieser Musiker und Mensch. Es wurde in Berichten für naiv gehalten, dass Michael Franti 2003 in der Tat eine private Reise mit Videokamera in den Irak machte um mit der Bevölkerung und den US-Soldaten zu sprechen. Egal. Er hat was getan, er macht was, jeder der auch nur den Mund aufmacht zählt. Ich bin gespannt auf die DVD, die dabei entstanden ist.


Nachtrag: natürlich sind Vorverkaufsgebühren Bestandteil der Ticketpreise.
Unnatürlich ist nur, dass dem Kunden mittlerweile so gut wie überall (offensichtlich) nur noch Nettopreise genannt und beworben werden. Bin dann immer überrascht, wenn an der Tür/Kasse tatsächlich verlangt wird, was im Internet oder in der Zeitung als Preis stand.

Faktum: 17,50 will ich nicht wissen, sonder was ich wirklich zahlen soll. Und 25 % mehr ist schon feist.

Konzert/Veranstaltungstickets scheinen die letzte Domäne zu sein, wo es erlaubt ist, einem nicht-Geschäftskunden Nettopreise zu nennen. Abstimmung mit den Füßen ? Doch dann solche Konzerte verpassen...

03 Dezember 2006

Hark !

heißt soviel wie "horcht!"

Wie in "Horch! Es klingt der Engel Chor".


Wer mal etwas andere Weihnachtsmusik (aber so ganz anders) horchen möchte, lauscht sich bei Sufjan Stevens rein. Hört sich namentlich etwas wie Yusuf Islam (the artist formerly known as Cat Stevens) an, ist aber ganz anders.

Ist'n wirklich netter. Also persönlich kenn ich ihn nicht, doch nach was ich an Songs gehört hab, würd ich mit ihm mal beim Glühwein die Welt bequatschen. Verquatsche mich.

"Songs for Christmas" ist ein wirklich gelungener Versuch, dem Thema Weihnacht mal neue Songs im Folk-Gewand zu bringen. Traditionals wie eigene Kompositionen. Schönen ersten Advent !

Fußnote:
im Tagesspiegel von gestern war zu lesen, dass nach dem War on terror Amerika nun auch einen War on christmas identifizierte:

Seit Jahren war aus politischer Korrektheit auf "Merry Christmas" tendenziell zugunsten von "Happy Holidays" verzichtet worden. Nachdem sich diverse Meinungsbildner nun extrem stark gemacht hatten, "darf" es wieder Christmas heißen. Halleluja.